Nanoporöse Materialien, insbesondere Molekularsiebe wie Zeolithe, Metallorganische Gerüststrukturen (MOFs) oder Kovalente Organische Gerüststrukturen (COFs) können als Membran oder Adsorbens Gasgemische sehr energieeffizient trennen oder Schadstoffe aus Wasser abtrennen. Voraussetzung für die Entwicklung solcher Trennprozesse ist die Kenntnis des molekularen Diffusionsverhaltens im Porensystem dieser Materialien. J. Kärger entwickelte innovative Messmethoden auf Basis der kernmagnetischen Gradientenimpulstechnik und der Infrarot- und optischen Interferenzmikroskopie zur direkten in situ-Messung der Diffusion im Innern des Porensystems der Molekularsiebmaterialien. Aufbauend auf diesem Wissen, konnte J. Caro neue transportoptimierte, molekular siebende Zeolith-, MOF- und COF-Membranen für die Gastrennung und Schadstoffabtrennung aus Wasser entwickeln.
Mit dem im Jahr 2007 geschaffenen Eni-Award fördert das italienische Mineralöl- und Energieunternehmen in drei Hauptkategorien weltweit herausragende Forschungsergebnisse mit dem Ziel, den Energie- und Rohstoffverbrauch sowie die Umweltbelastung zu reduzieren. Neben J. Kärger und J. Caro in der Kategorie „Advanced Environmental Solutions“ erhalten den Eni-Award 2020 in der Kategorie „Energy Transition“ D.T. Allen von der Univ. of Texas und in der Kategorie „Energy Frontiers“ C.N.R. Rao vom Centre for Materials Science Bangalore.
Die Preise wurden am 14. Oktober 2021 durch den Präsidenten der Italienischen Republik, Sergio Mattarella, in Rom überreicht – allerdings online.
Photo: J. Kärger (links) und J. Caro (rechts) vor der Heisenberg-Plakette im Foyer der Fakultät für Physik und Geowissenschaften der Universität Leipzig. Hier kreuzten sich ihre Lebenswege erstmals: J. Caro war 1974 -76 der erste Doktorand von J. Kärger. Detaillierte Biographien der Preisträger finden sich bei Wikipedia oder unter „Mitglieder der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig“. Photo: D. Freude (Leipzig)